Hatfield House

Ursprüngliche Gestaltungsidee und aktuelle Situation

Das bestehende Haupthaus wurde 1611 errichtet. Die Gestaltungformen der Zeit im frühen Barockstil sind durch die lange Allee vom Süden zum Haus und dann zum Eingang im Norden sichtbar.

Eingeschlossene Gärten umgeben das Haus ebenso geometrisch ambitioniert wie die Alleen. Parallelen zu den 1588 in Wollaton Hall (Nottingham) entstandenen Gärten sind ersichtlich. Ebenso ist ein Labyrinth vorhanden. Die Karte aus dem 18. Jahrhundert zeigt alleinig auf der Westseite des Hauses einen eingeschlossenen Garten und im Park Alleen von Bäumen. Das Haus könnte mit einem Ha-Ha eingeschlossen gewesen sein. Die Alleen bestehen auch heute noch an gleicher Stelle. James, der zweite Marquess, entwickelte zwischen 1834 und 1867 neue und größere Terrassen auf der West-, Süd- und Ostseite des Hauses. Diese Gestaltung steht im Kontext des Historismus des 19. Jahrhunderts.

In Hatfield ist dies die Gestaltung eines Gartens des 17. Jahrhunderts. Jedoch liegen zum tatsächlichen Aussehen von 1611 keine Karten vor. Hatfield weißt somit nicht referenzierten Zitate vom frühen 17.Jahrhundert im Kontext zum Haus auf, jedoch keine weiteren Bezüge zu Elementen und Gestaltungen von Gärten in anderen Ländern, was typisch für das 19. Jahrhundert gewesen ist. Somit ist es ein untypisches Exemplar für einen Mixed Style Garten. Er spiegelt einem Garten aus dem 17. Jahrhundert entlehnte Ideen und mischt diese mit zeitgenössischen Einflüssen der Gestaltung. Diese Gestaltungsweise besteht in gleicher Weise heute fort. Marjorie, die sechste Marchioness, widmete sich nach 1967 wieder den Gärten. Sie entwickelte weitere neue Elemente, wie Knotengärten im Bereich des Alten Palastes, Wasserspiele und in diesem Jahr eine Sonnenuhr im Westgarten.

Es gibt einige Unterschiede zwischen dem fortschreitenden Bewirtschaften eines Gartens und der Bewirtschaftung einer gestalteten Landschaft, wie dem umgebenden Park. Diese sind abhängig vom Lebenszyklus von Sträuchern und Stauden und dem Geschmack einer Generation, die Farben, Farbschemen oder die Wahl der Pflanzenarten wechseln lässt. Die Gärten von Hatfield Haus sind eine Nachgestaltung der Jacobiner Zeit, aber in Interpretation des 19. und 20. Jahrhunderts. Es ist ein historischer Ort mit fortschreitender Gestaltung und Nachgestaltung mit Zitaten im Kontext  der Entstehungszeit des Hauses. Es ist ein lebender Garten zum Untersuchen und Probieren in einem riesigen Feld der Gartenkunst und des Gärtnern.

Bestehende Bewirtschaftung

Die Gärten und der Park an Hatfield Haus bietet ein besonderes Beispiel für überzeugte Gärtner und für Verantwortung für eine historische Kulturlandschaft. Diese besondere Verbindung ist offensichtlich sowohl im Haus als auch in einem jungen und ambitionierten Team in Garten und Park. Die im Park bestehende historische Gestaltung wird aktuell mit Neupflanzungen der Alleen für die nächsten Generationen gesichert. Ein neuer Arbeitsplatz für einen international erfahrenen Obergärtner und ein weiterer für einen Park-Förster sind seit einem Jahr geschaffen und sichern spezifisches Wissen für verschiedene Bewirtschaftungsbereiche für die Zukunft. Der Entwicklungsprozess zu dieser Bewirtschaftung begann vor etwa fünf Jahren. Die hohe Qualität der Bewirtschaftung ist ein Beispiel für engagierte Privatbewirtschaftung, wie sie auch in Burghley und Boughton zu finden ist. Fünf Gärtner sind für 17ha Gärten und weitere fünf Mitarbeiter für den Park verantwortlich. Die Baumpflege und das Schneiden der mehreren Kilometer Eibenhecken wird an Dienstleister vergeben. Der Wildgarten und andere Wiesenbereiche werden in unterschiedlichen, längeren Intervallen gemäht. Auch in Hatfield reichen seit einigen Jahren die Niederschläge nicht mehr aus. Daher sind mit einem Blick in die Zukunft Überlegungen zu neuen Pflanzen und größeren Bewässerungen erforderlich, um die Qualität zu erhalten.